Jahresrückblick.

Das Jahr ist vorüber, Zeit ein wenig Bilanz zu ziehen.

2013 war zwar das Jahr der Schlange und damit mein Jahr, aber irgendwie auch nicht. Es war objektiv natürlich nicht das schlechteste Jahr, aber ich hatte durchaus mit kleinen Niedergeschlagenheiten zu kämpfen. Der Plan ist wie immer, dass das nächstes Jahr besser wird.

IMGP9219Dieses Jahr war ich in Berlin, London, Kumamoto, Kagoshima und zweimal in Seoul. Einträge dazu kann man unter dem Reise-Tab in der Navigationsleiste oben nachlesen.

Reisen ist natürlich immer schön, aber dieses Jahr war es teils auch sehr anstrengend. Aber immerhin habe ich etwas gelernt: Nie im Winter nach Korea fliegen. Immer das Hotel upgraden.

IMGP9704Im Frühjahr sind wir in eine größere, schönere und generell bessere Wohnung umgezogen, in der wir uns pudelwohl fühlen. Sie ist näher am Bahnhof und auch an einer Zweigstelle der Firma, für die ich arbeite und in die ich hoffen würde versetzt zu werden. “Würde”, weil ich mich derzeit noch um etwas anderes bewerbe.

Aber auch mit einem anderen Job in Aussicht wohnen wir gerne in Ichikawa und noch viel lieber in dieser Wohnung, die wir nach Möglichkeit verschönern. Auch wenn sie im Winter manchmal etwas kalt ist. Für soetwas gibt es zum Glück Klimaanlagen, Heizteppiche, Heizdecken und Kotatsu.

Des weiteren habe ich aufgehört zum Yoga zu gehen, lerne aber fleißig weiter Koreanisch. Ob und wann ich einen neuen Sport anfange steht noch in den Sternen.

Ansonsten habe ich 25 Bücher gelesen. Meine liebsten waren:

  • “The Fault in Our Stars” – John Green (deutsch: “Das Schicksal ist ein mieser Verräter”)
  • “The Sherlockian” – Graham Moore
  • “Wonder” – R.J. Palacio (deutsch: “Wunder”)

20131119_213026Außerdem war ich geschlagene sieben Mal im Tokyo Disney Resort, davon viermal im Disney Sea und dreimal im Disney Land. Wir wohnen einfach dermaßen nah dran, wenn die Bahnverbindung ideal ist, dauert die Fahrt nur 30 Minuten. Dafür bin ich aber auch seit diesem Jahr Mitglied im Tokyo Disney Resort Fanclub, bekomme immer mal Post und kann Ganztagstickets vergünstigt kaufen. Leider sind wir meist nur nach sechs mit den vergünstigten Tickets dort…

Was sonst? Ich habe noch immer keine Katze, weil das auch in der neuen Wohnung nicht erlaubt ist. Ein Kind ist auch nicht in Anmarsch, weil wir das zu verhindern wissen. 😉 Mein Mann und ich, wir verstehen uns noch immer ausgezeichnet. 🙂 Es gibt leider eine große Frage, die wir noch immer nicht richtig zu beantworten wissen, aber darüber schreibe ich ein andern Mal.

Für nächstes Jahr nehme ich mir vor, mich mehr zu trauen. Mehr Dinge zu tun, die in mir eigentlich ein gewisses Unwohlsein verursachen. Das heißt nicht, dass ich mit dem Bungee Jumping anfangen werde, sondern eher, dass ich versuchen werde etwas sozialer zu sein. Der Mensch ist eben ein Rudeltier. 🙂

Euch allen wünsche ich ein frohes Neues Jahr! 明けましておめでとうございます!

Mein Baby war beim Frisör. Ich auch.

Am Donnerstag war mein Mann bei unserem Familienfriseur. Die ganze Familie O., also wir und die Schwiegereltern, gehen zum selben Friseur, all meine Hochsteckfrisuren* wurden dort gemacht und ich bin davon überzeugt, dass die meine Haare immer toll hinkriegen.

Die Haare meines Mannes wachsen unglaublich schnell, weswegen er eigentlich einmal im Monat zum Friseur gehen müsste, tatsächlich macht er das aber nicht und sieht immer eine Zeit lang aus wie ein Perserkater. Diesmal hat er sie sich deswegen viel kürzer schneiden lassen als sonst immer, sieht aber natürlich immernoch fantastisch aus. 🙂

* Falls es jemanden interessiert: Eigene Hochzeit, Hochzeit eines Freundes meines Mannes, Hochzeit einer Freundin.

Auf jeden Fall habe ich das, und die Tatsache, dass mein Mann am Samstag überraschend arbeiten musste, zum Anlass genommen, mir die Haare schneiden zu lassen. Das Problem mit meinen Haaren ist, dass sie sehr dünn und sehr glatt sind. Einige Leute würden das wahrscheinlich nicht als Problem sehen, aber man will eh immer, was man nicht hat 😉 Es musste also mal wieder etwas Länge ab und Pony sieht an mir auch besser aus als kein Pony.

Leider bekomme ich als Faultier meine Haare nie so schön hin wie meine Friseuse, ich will mir einfach nicht 20 Minuten lang die Haare föhnen. 😉 Alternativ könnte ich mir natürlich ein Glätteisen zulegen um die Spitzen einfacher nach innen zu biegen.

Das letzte Mal hatte ich mir die Haare Anfang des Jahres schneiden lassen und Ha! Ich stolziere! So fabulous! Zumindest für die ersten paar Tage 🙂

Sprich. Doch. Einfach. Japanisch.

Dass einem als Ausländer meist nicht zugetraut wird, dass man Japanisch spricht, habe ich schon mehrmals erwähnt. Die meisten dieser Leute ändern ihre Meinung aber, wenn man tatsächlich anfängt Japanisch zu sprechen.

Bis auf ein paar ganz besondere Individuen, die mich an der Menschheit zweifeln lassen.

① Ich bin mit meiner Suica zu weit gefahren, muss also die Karte aufladen, bevor ich den Bahnhof verlassen kann. Kein Problem, ich nähere mich dem Automaten, als ich feststelle, dass an der Rückseite gerade jemand herumbastelt.

Ich (auf Japanisch): Entschuldigung, kann man den Automaten verwenden?

Er: NO NO! MANEE? MANEE?

Ich (auf Japanisch): Bitte was?

Er: Manee!! (Aus seinen Handbewegungen wird klar, dass er wissen will, ob ich schon Geld in den Automaten gesteckt habe. マネー (manê) ist die japanische Schreibweise für’s englische Wort “money”)

Ich (noch immer auf Japanisch): Nein, ich habe kein Geld reingesteckt.

Er (zeigt auf einen anderen Automaten): Go, go.

② Ich bin in irgendeinem Klamottenladen in Shinjuku und habe Fragen.

Ich (auf Japanisch): Gibt’s das auch in einer anderen Farbe?

Er: Colour black only.

Ich (auf Japanisch): Im Internet habe ich gesehen, dass es das auch in Dunkelblau gibt.

Er: Blue is sold out.

③ Auf Arbeit habe ich jemandem vom Hauptbüro schriftlich nach Dokumenten gefragt. Beinahe zwei Wochen später bekommt meine Managerin einen Anruf und reicht mir das Telefon.

Frau S.: Hi Claudia, I just saw (blablablablabla). (Frau S. spricht zwar etwas Englisch, aber ich habe Probleme zu verstehen, was sie von mir will. Wir haben schon mehrmals auf Japanisch miteinander gesprochen.)

Ich (auf Japanisch): Wir können auch auf Japanisch reden?

Frau S.: So Matt will write and send to you?

Ich: Sure…

Am nächsten Tag erhalte ich wieder einen Anruf von ihr.

Frau S.: So Matt finished paper, I’m in Ichikawa all day, can you pick up?

Ich (auf Japanisch): Ich muss heute zum Arzt.

Frau S.: So, can you come before?

Und an dem Punkt gebe ich einfach auf und rede Englisch mit ihr. Obwohl Japanisch für uns beide einfacher wäre. Letztendlich beschließen wir, dass sie mir die Papiere in den Briefkasten wirft und weil ich ihr aber partout auf Englisch nicht erklären kann, wo genau denn unsere Wohnung ist, schreibe ich ihr später eine Mail. Auf Japanisch.

Kommentar meiner Mitarbeiterin Lucie:

“Warum kann sie nicht einfach Japanisch mit dir sprechen?”

Das wüsste ich auch gern.

Ich höre auch immer wieder Geschichten von Leuten, die die ganze Zeit Japanisch sprechen, während ihr Gegenüber die ganze Zeit darauf beharrt kein Englisch zu verstehen. Da überschreibt die Information “EIN AUSLÄNDER!” die von den Augen kommt wahrscheinlich was durch die Ohren im Hirn ankommen sollte.

Zumal die darauf folgenden Versuche Englisch zu sprechen oftmals derart krepelig sind, dass eine Kommunikation eh nicht möglich ist. Ach Japan.

Frohe Weihnachten!

IMGP9750Wir wünschen euch ein frohes Weihnachtsfest!

Wir feiern natürlich nicht groß, so ganz ohne Kinder oder feiernde Verwandschaft ist das eben etwas schwerer. 😉

Am Sonntag haben wir aber trotzdem den Weihnachtsbaum aufgestellt und Hühnchen gegessen. Außerdem habe ich versucht in der Mikrowelle Kekse zu backen, was aber komplett daneben ging. Wir brauchen einen Ofen…

Geschenke habe ich auch schon alle bekommen, viele Süßigkeiten, Lush-Badezeug, Weihnachtsdeko, Bastelkrams und natürlich meinen Kindle. 🙂 Ein richtiges echtes Weihnachten wäre tatsächlich mal wieder schön, aber immerhin kann ich mich den ganzen Dezember auf Pakete freuen.

Am Sonntag sind wir zum Nordic Christmas Market in 品川 (Shinagawa) gefahren, es war aber unglaublich winzig. Einige Läden, die sich auf den Import von skandinavischen Dingen spezialisiert haben, hatten ihre Stände, aber das war’s auch schon. Ich hatte mir etwas mehr erwartet, vor allem weil gleich fünf Botschaften (Island, Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland) mitverantwortlich waren. Außerdem war natürlich alles sündhaft teuer, was aber auch bei allen anderen Weihnachtsmärkten, die sich meist an denen in Deutschland orientieren, so. Wir haben aber trotzdem etwas gekauft: Den kleinen Nils für unseren Weihnachtsbaum. Aber wir wollen ja eh irgendwann mal nach Skandinavien, kaufen wir halt alles dort. 😉