Kinderlogik.

Die Kinder fragten bei jeder Person "Ist das ein Ei?"

Die Kinder fragten bei jeder Person “Ist das ein Ei?” Ich kann nicht zeichnen.

Auf Arbeit versuchte ich den Kindern zu erklären, was ich mit “Grandma” und “Grandpa” meine, ohne dabei auf’s Japanische zurückzugreifen. Ich spreche mit den Kindern so wenig wie möglich Japanisch, das wäre zu einfach. Wie erklärt man aber 3-Jährigen mit einem winzigen englischen Vokabular “Großeltern”? Also wurde gemalt. Ich bin nicht gut im Malen.

Ich (auf Englisch): Also ist das Minami, und das sind Minamis Mama und Papa. Dann sind da noch Oma und Opa und Oma und Opa. Also Mamas Mama und Mamas Papa und Papas Mama und Papas Papa.

Minami: Aber das ist zu nah, Oma und Opa wohnen ganz weit weg.

Na wenn das so ist, dass ich das bei meinem Schaubild aber auch gar nicht berücksichtigt habe… Schrecklich! 😉

Weihnachtsfest.

Letzten Samstag war bei mir auf Arbeit das Weihnachtsfest. Schon Wochen vorher fingen wir an Lieder zu üben und Überlegungen anzustellen.

Eine Woche vorm Fest hatten wir jeden Tag Probe, mit Proben der Aufstellung, Durchgehen aller Lieder, usw. usf. Nicht sehr spannend, auch nicht für die Kinder, die mich dann nach der Probe und dem Mittagessen nur noch stressten. Die Energie will halt irgendwo hin… Meine Gruppe hat sich auch angewöhnt wegen allem zu mir zu kommen. Ob irgendjemand sie angerempelt hat*, jemand anders etwas nicht richtig macht oder fünf Mal gefragt werden muss, aber wir heute noch rausgehen. Ziemlich anstrengend.

* Wenn das mit Absicht passiert ist, kann mir das gerne berichtet werden, aber bei 18 Kindern auf einen Haufen passiert es eben mal, dass man unbeabsichtig an jemanden stößt…

Dieses Jahr haben wir mit allen Kindern うさぎ野原のクリスマス (Usagi Nohara no Christmas; in einer langsameren Version, aber ich finde auf YouTube kein gutes Video) und Feliz Navidad gesungen, für meine Kleinen kamen dazu noch zwei vollkommen unweihnachtliche Lieder und “We Wish You A Merry Christmas”.

WeihnachtskostümeKleine Kostüme bastelten wir auch, die Idee war “Weihnachtsbaum-Superheld”.

Als es dann endlich soweit war, lief gar nicht mal so viel schief. Ein neues Mädchen weinte die ganze Zeit (aber das hatten wir vorhergesagt), ein Junge, der sonst sehr gut singt und tanzt, steckte sich zwischendurch die Finger in die Ohren und ein Mädchen drehte sich mitten im Lied einfach zur Wand um. Dabei konnten die das in den Proben alles perfekt, nur vor Mama und Papa hakte es.

Aber eigentlich sind so kleine Schönheitsfehler vollkommen egal. Denn es ist vorbei. Vorüber. Weihnachten ist für mich gelaufen. Das sieht der Rest der Welt natürlich nicht so, weswegen mich Weihnachtsmusik aber nicht weniger irritiert und nervt. Nicht, weil es Weihnachtsmusik ist, das vertrage ich eigentlich ganz gut, sondern weil ich die Lieder derzeit mit Arbeit in Verbindung bringe, die eigentlich schon beendet ist.

Am Montag bekam ich noch ein paar Lorbeeren in Form von positiven Bemerkungen der Eltern, und jetzt lechze ich nur noch nach meinen Ferien. Keine Weihnachtslieder! Keine kleinen Monster! Kein ABC-Song! Das ist wahre Freiheit.

Virenpanik!

Dass es keine neuen Einträge gab, lag hauptsächlich daran, dass nicht viel passiert ist. Alles wiederholt sich nur, so bin ich zum Beispiel mal wieder krank.

Diesmal aber weder Nase, noch Ohren, noch Handgelenke noch Magen, nein, es hat den Hals erwischt. Es ist also Husten angesagt.

Höchstattraktives Foto der Autorin ;)

Höchstattraktives Foto der Autorin 😉

Um meine Viren nicht über alle Kinder auf Arbeit zu verteilen (obwohl das eigentlich nur fair wäre, weil ich die Erkältung mit Sicherheit von einem von den Monstern habe) unterrichte ich derzeit mit Maske. Die schränkt mein Blickfeld zwar etwas ein, aber bisher bin ich noch über kein Kind gestolpert.

Solch hübsche Gesichtsmasken sind übrigens durchgehend in Mode, von Herbst bis nach der Heuschnupfensaison. Die für heute habe ich einfach von der Arbeit gemopst (war ja auch für die Arbeit), ansonsten gibt es Masken auch überall zu kaufen. Überall.

Wenn wir ein Kind haben, das trotz Durchfall und Erbrechen in den Kindergarten gebracht wurde, tragen wir Masken, in der Hoffnung, dass wir uns dadurch etwas vor Krankheiten schützen können. Wenn ich alle paar Minuten heftig Husten muss, trage ich eine Maske, damit ich mir nich ständig die Hände vor den Mund halten und eben diese Hände dann jedes Mal waschen muss.

Mir wurde nahgelegt, trotzdem mal einen Arzt aufzusuchen. 6,500Yen ärmer, fünf Medikamente und lustige Diagnoseverfahren “reicher”, weiß ich jetzt, dass ich eine Erkältung habe. Überraschung!

Zum Glück habe ich nur noch vier Tage zu arbeiten, und dann gibt’s Weihnachtsferien, in denen ich mich auskurieren kann, bevor wir ins eiskalte Seoul aufbrechen.

Süßes Essen.

Als wir vor einigen Wochen im Zoo waren, hatten wir die Eltern der Kinder gebeten Essen für die Kinder vorzubereiten, weil wir im Zoo essen wollten. Dass wir die Eltern um so etwas bitten ist sehr selten, und sie haben sich gegenseitig übertroffen mit süßen 弁当 (Bentô).

Bentô sind allgemein Speisen in Kisten, meist zum Mitnehmen. Im Conbini (24-Stunden-Laden) bekommt man sie in Plastikboxen, wenn man etwas mehr Geld bezahlt, bekommt man sogar Styroporboxen in Holzoptik 😉 Drinnen sind meist verschiedene Speisen, in Abteilen voneinander abgetrennt. Bentô bezeichnet nur diese Kisten mit Essen, wobei das so gut wie alles sein kann. Mein Traum: Hefekloß-Hähnchen-Rotkraut-Bentô. 😉

Weil Japan aber das Land des “Wir machen alles niedlich, ob du willst oder nicht!” ist, werden die Bentôs von Kindern gern in putzige Formen gebracht. Der Knaller beim diesmaligen Ausflug war eindeutig das Bienen-Bentô eines Mädchens aus meiner Klasse. Das Gelbe ist Ei, die Streifen getrockneter Seetang.

 

Viele hatten auch einfach Gesichter auf ihren Onigiri-Reisbällen, die kann man ganz einfach aus getrocknetem Seetang ausstechen. Manche Kinder waren selbst ganz fasziniert, eins meiner Mädels kam gar nicht darüber hinweg, dass ihr Essen in Form von Anpanman in ihrer Brotbüchse lag.

Wenn mein Mann und ich mal kleine Monster haben, werde ich ihnen sicher mal ein Spezial-Bentô machen, aber eigentlich bin ich für soetwas etwas zu faul, zumal ich handwerklich nicht sonderlich begabt bin. 😀

Aber da Kinder noch nicht geplant sind (‘Tschuldigung Papa! 😉 ) werde ich mich derzeit nur an den Bentôs der Kinder erfreuen. Das Auge isst eben doch mit.