Goodbye and thank you.

Am 20., dem folgenden Donnerstag, ist mein letzter Tag bei meinem derzeitigen Kindergarten. Zweieinhalb Jahre war ich dort und bin jeden Tag fast zweieinhalb Stunden mit der Bahn gefahren.

Ab April wird sich das ändern, dann fange ich in einem anderen Kindergarten derselben Firma an. Der neue Kindergarten ist nur eine Bahnstation entfernt, mit Laufen ca. 22 Minuten. 😀 Ich werde ein Jahr ältere Kinder als bisher unterrichten, also Drei- bis Vierjährige. Weniger Windeln, weniger Essen auf dem Boden, perfekt!

20140310_142424Meine Kollegin Lucie wird auch in einem anderen Kindergarten in der Nähe ihrer Wohnung unterrichten, die Hälfte der ausländischen Besetzung ändert sich also.

Damit die Eltern nicht Anfang des nächsten Schuljahres, also im April, einen Schock bekommen, haben wir ein Poster gebastelt, das alles erklärt. 🙂 Wer etwas Detektivarbeit betreiben möchte, findet sicherlich heraus bei welcher Firma wir arbeiten, aber ich will es niemandem auf dem Silbertablett servieren – deswegen ist es verpixelt. 😉 Zudem war ich mir nicht sicher, ob meine Mitarbeiterin ihren Text hier öffentlich stehen haben wollte.

Ich bin auf jeden Fall ganz stolz auf unser Plakat und freue mich auf die neue Schule. Über die ich wieder nicht viel schreiben werde, weil meine Arbeit meist nicht besonders spannend ist. 😀

Der Tag, an dem ein Sumo zu Besuch kam.

Am Mittwoch hatten wir unsere alljährliche Mochi-Party. An sich ist das einfach ein Ritual, das sich jedes Jahr wiederholt, und irgendwie ziemlich langweilig. Viel herumsitzen und warten, Fotos schießen, fertig.

Doch nicht so dieses Jahr. Erstens kam ein anderer Kindergarten unserer Kette zu Besuch. Das war kein Grund zur Freude, denn die Kinder, die diesen Kindergarten besuchen sind absolut undiszipliniert. Deren Klasse mit den Zwei- bis Dreijährigen machte gar nicht erst Anstalten sich hinzusetzen, während meine Klasse das ohne Probleme hinbekommen hat. Außerdem wurden deren Lehrer einfach mal getreten, ignoriert oder anders geärgert. Das gäbe es bei uns nicht… Insgesamt gehört unsere Filiale zu denen mit der meisten Zucht und Ordnung in der Kette, die Besucher sind in der Hinsicht der am schlimmste Kindergarten. Es war also ein riesiger Unterschied, der uns einfach den Mund hat offenstehen lassen. Als sie wieder weg waren, haben wir erstmal tief durchgeatmet.

20140129_105042Es gab aber auch eine gute Änderung zum Vorjahr: Ein Sumo kam zu Besuch! 😀 Wenn man an japanischen Sport denkt, denkt man glaube ich immer auch recht schnell an 相撲 (Sumô). Das 両国国技館 (Ryôgoku Kokugikan) liegt in der Nähe, und お相撲さん (o-Sumô-san; Sumô-Kämpfer*) sehe ich manchmal in der Bahn, mit ihren Yukata. Ich hatte aber noch nie mit einem geredet. Die Kinder waren natürlich auch total fasziniert. 😀 Vor allem die Dimensionen sind sehr beeindruckend, und jedes Kind weiß, wie stark so ein Sumo ist.

* お相撲さん (o-Sumô-san) ist nicht die korrekte Terminologie, eigentlich heißen sie 力士 (Rikishi). Es sagt aber fast jeder お相撲さん.

Der Sumo, der zu uns kam, heißt 若山聡 (Wakayama Satoshi), ist 21 Jahre alt und war total nett. Er hat uns sogar einige Fragen auf Englisch beantwortet. 🙂 Wir haben gefragt, wie viel Reis er am Tag isst: Fünf Ramen-Schalen! Ich würde nach einer halben schon umfallen. Sumo leben in sogenannten 部屋 (heya; Zimmern), Wohnheimen für Sumos, die stark hierarchisch organisiert sind. Urlaub hat er nicht wirklich.

20140129_110905Zuerst mussten sich unsere männlichen Lehrer mit Wakayama messen, hatten aber absolut keine Chance. Sumo sind nicht nur schwer, sondern es ist auch ihr Job sich nicht vom Fleck zu bewegen. Für die Kinder war er aber so nett und hat jedes Mal verloren. Es war wirklich ein großer Spaß, und bleibt den Kindern glaube ich mehr als das Mochi-Schlagen im Gedächtnis.

Während wir am Anfang immer nur Gruppen von bis zu fünf Kindern auf ihn losließen, hatten wir am Schluss noch etwas Zeit übrig und ließen die ganze Kompanie, zwei Klassen, gegen ihn drücken. Sie haben natürlich gewonnen. 😉

Lagebericht.

Da hatte ich zwei (für meine Verhältnisse) aufregende Wochen, mit Geburtstag und Konzert und Hochzeit und Kotatsu und Messermördern, und jetzt ist wieder totale Ruhe.

Das Bloggertreffen, das Tabibito organisiert hat, habe ich natürlich auch total verpennt. Letztes Jahr war ich kurz vorher krank geworden und dieses habe ich einfach nicht weit genug heruntergescrollt. Dabei hätte ich am Samstag Zeit gehabt, es ist schließlich wie gesagt nichts los.

  • Auf Arbeit habe ich heute meine Selbsteinschätzung abgegeben, das machen wir jedes Jahr. Dieses Jahr wird das wohl ein ziemlich langwieriger Prozess mit zwei Gesprächen bevor dann über den neuen Vertrag gesprochen wird. Das wäre insgesamt etwas spannender, wenn die Firma jemals irgendjemandem kündigen würde. Aber man kann auch in der Arbeitszeit auf der PSP zocken, kriegt man halt etwas Stress, aber der Arbeitsplatz ist sicher.
  • Am Sonntag haben wir mal überlegt, wohin wir nächstes Frühjahr reisen wollen. Resort-Urlaub in Vietnam ist von der Anreise her kompliziert, Europa ist leider sauteuer (obwohl wir knallhart drei oder vier Städte in unter zwei Wochen gemacht hätten), Amerika auch. Der Mann will nach New York, ich will nach Kalifornien (DISNEY LAND!!), aber Los Angeles ist ihm nicht sicher genug und San Jose ist fünfeinhalb Stunden vom Disney Land entfernt. Aber eigentlich ist alles viel zu teuer. Wir werden nochmal überlegen müssen wenn er endlich genau weiß wann er sich freinehmen kann.
  • Weihnachtsgeschenke sind allesamt besorgt und müssen nur noch verschickt werden. Mein Weihnachtsgeschenk für mich habe ich auch schon gekauft, darüber aber nach Weihnachten etwas mehr. Dann auch über Dinge, die ich aus Japan gerne schicke. Ich mag nämlich praktische Geschenke. Süßes Klebeband ist praktisch! 😉
  • Morgen gehe ich mit meiner Freundin Kathrin Katzen streicheln. Das ist auch mal wieder dringend nötig, mein Energietank lässt zu wünschen übrig. Aber nur noch vier Wochen bis zum Urlaub! Drei Wochen bis zur unterrichtsfreien Zeit! … Zwei Wochen bis zur Weihnachtsfeier. 🙁 Ich sehe die Katastrophe schon kommen. Keiner tanzt, keiner singt, Claudia steht dort wie ein Vollidiot.

So viel dazu, ich melde mich, wenn es etwas zu melden gibt.

Der Winter kommt.

Ich bin mal wieder erkältet. War ja klar, da wird es am Wochenende mal etwas kalt, um die 16°C, und ich fange mir sofort eine Erkältung ein.

Auf Arbeit ist im Moment auch viel los, morgen ist unsere Halloween-Party, für die ich noch einiges vorbereiten muss. Wenn ich nach Hause komme bin ich also total fertig, und kann nicht mehr viel machen. Deswegen hier erstmal eine kleine Pause.

Was vielleicht einige Leute freut, die etwas mehr über meine Arbeit wissen: Dieses Jahr werden die Vertragsverhandlungen von unserem britischen Head Teacher übernommen, und der hatte mir letzten Monat gesagt, dass man es bestimmt gedeichselt bekommt, mich im Kindergarten näher bei mir zuhause einzusetzen. Die Schule, in der ich derzeit unterrichte, ist von allen Kindergärten der Kette am weitesten von mir entfernt, obwohl es einen in fünf Minuten Laufentfernung gibt…

Wir hören demnächst wieder voneinander!