Unser Sohn ist ein großer Fan des Affen “Curious George”, dessen Name im Deutschen aus unerfindlichen Gründen in “Coco” geändert wurde. In einer Folge fliegt George nach Japan und trifft auf Japanmakaken – Uns blieb also gar nichts anderes übrig, als die Affen in Nagano zu besuchen.
Die Affen des Snow Monkey Park (地獄谷野猿公苑 Jigokudani Yaen-Kōen) sind vor allem dafür bekannt, dass sie gerne in den heißen Quellen baden gehen. Im Mai bekommt man das natürlich nicht mehr zu Gesicht, es ist einfach schon zu warm. Insgesamt sind Japanmakaken hervorragend auf die Kälte eingestellt. Sie haben ein dickes Fell, einen stämmigen Körper und keinen Schwanz, die heißen Quellen sind also wirklich nur bei großer Kälte nötig.
Vom Parkplatz aus sind es 1,7 km auf einem Waldweg bis zum Park. Bei schlechtem Wetter stelle ich mir die Strecke ein wenig gefährlich vor, aber bei unserem Besuch war es einfach ein entspannender Waldspaziergang. Letztendlich schaffte es sogar unser Sohn (nach einigem Protest) die ganze Strecke zu laufen. Auf dem Weg befinden sich verschiedene Schilder, die einem die Affen und ihre Verhaltensweisen näherbringen. Wir lernten z.B., dass männliche Affen sich absolut nicht um ihren Nachwuchs kümmern.
In dem Tal, an dem der Park liegt, befindet sich auch ein Dorf, auf das man vom Wanderweg aus hinabblickt. Wir blieben ein wenig stehen und konnten beobachten, wie die Affen dort über die Hausdächer sprangen. Kein Wunder, dass niemand dort seine Wäsche draußen zu trocknen scheint. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Tiere dort einiges an Schabernack anstellen.
Der Eintritt beträgt pro Erwachsenem 800 ¥ (ca. 4,75 €). In dem Park sind einige Regeln zu beachten. Die wichtigsten dabei sind wahrscheinlich, keinerlei Lebensmittel mitzubringen und Abstand zu den Affen zu halten. Genau wie im Affenpark in Kyoto sind das hier keine Zootiere, sondern wilde Affen. Sie kommen in den Park, weil sie dort (artgerecht) gefüttert werden.
Die Affen sind sehr an die Gegenwart von Menschen gewöhnt und scheren sich oft nicht um den Sicherheitsabstand. Vielleicht hat es ihnen auch einfach keiner gesagt. 😉
Der Affenpark ist eine wunderschöne Gelegenheit, die Tiere hautnah zu erleben, ohne einen Zoo besuchen zu müssen oder sich durch die tiefen Wälder von Nagano kämpfen zu müssen.
Die Mimik von Affen ähnelt unserer so sehr, dass man ihre Gefühle sehr einfach ablesen kann. Das bedeutet einerseits, dass viele der Affenmamas sehr erschöpft aussehen, andererseits habe ich aber auch eine Mutter gesehen, die ihr Baby ganz verliebt betrachtet hat. Ich verstehe beides. An den meisten Tagen aber eher ersteres, deswegen geht’s hier auf dem Blog auch nicht immer so schnell weiter.
Zwischen Park und Parkplatz befindet sich neben zwei Souvenirläden auch ein Restaurant, in dem wir uns den Bauch vollschlugen. Wie bereits Matsumoto wird auch der Affenpark von vielen ausländischen Touristen besucht, weshalb alles auch hervorragend auf Englisch ausgeschrieben ist.
Der Park befindet sich zwar ein wenig im Nirgendwo, ist aber vom Bahnhof Nagano aus gut mit dem Bus zu erreichen.
Es war für uns auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis und mein Sohn erzählt immer noch jedem in Hörweite, dass er Japanmakaken gesehen hat.
Es war ein wunderschöner Ausflug – und auch ich erzähle jedem in Hörweite, dass ich in Nagano Schneeaffen gesehen habe :), Liebe Grüße!