Mein Blog ist kein Nachrichtenmagazin und ich werde vorerst nicht über die Erdbeben von letzter Woche schreiben.
Ich kann meine Gedanken zu den andauernden Erdbeben in 九州 (Kyûshû) nicht in klare, starke Worte fassen. Natürlich könnte ich euch mit Zahlen kommen: Über 400 Erdbeben, 200 000 Leute aus ihren Häusern geflohen, 42 Tote. Aber das sind Dinge, die ihr auch in den Nachrichten sehen und nachlesen könnt.
Ich könnte euch erzählen, wie es damals am 11. März 2011 war. Aber das ist fünf Jahre her, und wer auf eine Katastrophe mit “also als es mir genau so ging, …” reagiert, hat ein Geltungsproblem. Fakt ist: Unser Haus ist nicht eingestürzt, wir mussten nicht evakuiert werden, keiner aus meiner Familie ist gestorben. Auch so war es kein Erlebnis, dass ich gern noch einmal hätte.
Möglicherweise könnte ich versuchen euch nachzuzeichnen, was in mir vorgeht, wenn ich mir den Videostream hier anschaue und plötzlich ein Warnsignal ertönt. Aber das will ich mir nicht antun. Eigentlich will ich mir nicht einmal den Videostream antun. Trotzdem läuft er zuhause im Hintergrund.
Die Wahrheit ist, wir haben nichts gemerkt. Die Erdbeben sind nicht bis Tokyo spürbar gewesen. Wir haben keine Familie oder Freunde in den betroffenen Gebieten. In Tokyo ist alles wie immer. Es ist mir nicht möglich, irgendetwas zu dem Thema beizutragen.
Ich hoffe, dass es endlich aufhört zu beben und bald wieder Normalität in Kyushu einkehrt. Wenn es soweit ist, besucht die Insel auf jeden Fall. Sie ist es so, so wert.
Wenn ihr spenden wollt, könnt ihr das u.a. hier tun.
Liebe Claudia,
klare Worte, die ich nur unterstreichen kann!
Herzliche Grüße
Peter-J. Alexander (Yokohama)
ich hoffe das die erde bald wieder ruhiger wird und es nichts mehr zuberichten gibt. ich kann verstehen das du nichts darüber sagen wolltest, weil du nicht betroffen warst. (du solltest die nie wegen einer entscheidung rechtfertigen, weil deine entscheidungen richtig sind so wie du sie für dich triffst und andere haben die klappe über deine entscheidungen zu halten)
lg carade